Der Bolongarogarten
Als „gartenkunsthistorisches Schmuckstück“ wird Frankfurts einzige noch erhaltene Barock-Gartenanlage gerne bezeichnet. Wer durch die prächtigen Gärten rund um den gleichnamigen Palast spaziert, ist schnell vom Charme des Zusammenspiels von Architektur und Gartenkunst eingenommen.

Zu verdanken haben wir dieses Kleinod der italienischen Familie Bolongaro, die 1737 aus
Stresa am Lago Maggiore in das zum Kurfürstentum Mainz gehörende Höchst auswanderte.
Die benachbarte evangelische Stadt Frankfurt hatte den katholischen Schnupftabak-Fabrikanten und Bankiers die Bürgerrechte verweigert. In Höchst plante Kurfürst Josef von Breidbach-Bürresheim 1768 den Bau einer kompletten Neustadt im damals hochmodernen Barock.
Die Palastanlage der Bolongaros östlich der Altstadt samt ihren großzügigen Gärten blieb jedoch das Einzige, was 1772 1783 aus dem kurfürstlichen Konzept realisiert wurde.
Von der Familie als Wohnsitz bereits 1779 wieder aufgegeben, erlebte das Anwesen eine
wechselvolle Geschichte.
Der Palast diente als standesgemäßes Quartier bedeutender Heerführer wie z.B. Napoléon I oder Feldmarschall Blücher. Nach dem Verkauf durch die inzwischen in Frankfurt ansässige Familie Bolongaro 1862 litten die Räumlichkeiten und Anlagen durch die Nutzung als Fabrikgebäude und Produktionsstätten doch erheblich.
Erst als die damals noch selbstständige Stadt Höchst in den Jahren 1906 und 1907 das inzwischen auf mehrere Eigentümer verteilte Gelände ankaufte, wurde wieder investiert und
restauriert. In den Nachkriegsjahren sowie zwischen 1985 und 1998 hat man noch einmal
große Anstrengungen unternommen, die alte Pracht von Palast und Garten wieder herzustellen.
Besonders im Frühjahr und im Sommer sind die großzügig blühenden und liebevoll gepflegten
Grünanlagen Anziehungspunkt für die Höchster Bürger, aber auch für zahlreiche Besucher
von außerhalb, die auf ihrem Spaziergang den schönen Ausblick auf den Zusammenfluss
von Nidda und Main genießen möchten. Terrassenförmig angelegt und mit geschwungenen Treppen umrahmt, bietet das 4.000 qm große Gartengelände viele Zeugen barocker Gestaltungskunst, wie z.B. Brunnen und Sandsteinfiguren.
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